Dorothee Elmiger

Geboren 1985. Sie studierte Geschichte, Philosophie und Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut Biel und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Der Roman «Aus der Zuckerfabrik» war 2020 für den Schweizer und den Deutschen Buchpreis nominiert. (2021)
Werke (Auswahl)
Aus der Zuckerfabrik.
Carl Hanser Verlag, 2020
Schlafgänger.
DuMont Buchverlag, 2014
Aus der Zuckerfabrik
Carl Hanser Verlag, 2020
Ausgehend von Glück und Not des Schweizer Lottokönigs von 1979 erforscht Dorothee Elmiger die Zusammenhänge zwischen Kolonialismus, Machtträgern und Ohnmächtigen und der Sehnsucht nach der «Süsse» des Lebens über die Jahrhunderte hinweg. Verbunden mit der eigenen Lebenswelt, zeigt ihre Recherche eine vielschichtige Reise durch die Parallelwelten von Historie und Erfindung, die zugleich seltene Einblicke in die Entwicklung eines literarischen Stoffes gewährt.
Die Veranstaltungen der 43. Solothurner Literaturtage fanden aufgrund der Corona-Pandemie hauptsächlich als Video- und Audio-Livestreams sowie Zoom-Veranstaltungen statt.
Aus: Dorothee Elmiger. Aus der Zuckerfabrik. Carl Hanser Verlag, 2020
Nach Mitternacht wache ich auf, ich steige die Treppe hinunter, und siehe da: Die Tür zur Geheimbibliothek meiner Mutter steht offen. Pure Zeitverschwendung, dass ich das Passwort (»Derevaun Seraun«) auswendig gelernt habe.
Fr, 14.05.21, 17:00
Sa, 15.05.21, 16:00
So, 16.05.21, 17:00
Schlafgänger
DuMont Buchverlag, 2014
Eine Handvoll Personen in einem Raum erzählen sich Episoden aus ihrem Leben. Eine Stimme nach der anderen setzt ein, verstummt, setzt neu ein. Das Parlando verzweigt sich, bezieht auch Stimmen mit ein, die in den Erzählungen der Sprechenden auftauchen. Immer deutlicher kreist es um die Themen Ausgrenzung, Grenzüberschreitung, Gewalt gegen Fremde. Ein beklemmendes, gleichzeitig befreiendes Stück literarische Kammermusik.
Aus: Dorothee Elmiger. Schlafgänger. DuMont Buchverlag, 2014
Im Schlaf, sagte die Übersetzerin, sah ich einmal das ganze europäische Gebirge zusammenbrechen, wie von Sinnen lag ich da, aber still, hörte auch Geräusche in diesem Zusammenhang, die Gipfel zerbrachen vor meinen Augen, alles stürzte langsam ein und kam mir als Geröll entgegen, Gestein wurde durch die Luft geschleudert, ich sah, wie die Flanken in Bewegung gerieten, in Stücke zerfielen, alles kam auf mich zu.