Eva Maria Leuenberger

Eva Maria Leuenberger, geboren 1991. Sie ist zweifache Finalistin des open mike in Berlin. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter das «Weiterschreiben»-Stipendium der Stadt Bern, den Basler Lyrikpreis sowie einen Literaturpreis des Kanton Berns. (2022)

Werke (Auswahl)

kyung.
Droschl Literaturverlag, 2021

dekarnation.
Droschl Literaturverlag, 2019

2022

kyung

Droschl Literaturverlag, 2021

In ihrem Zweitling setzt sich Leuenberger mit der New Yorker Künstlerin Theresa Hak Kyung Cha auseinander. Kurz vor ihrer Ermordung hatte diese ihr erstes Buch veröffentlicht. Darin schreibt sie über Sprache, Sprachlosigkeit, Körper, Leere, Grenzen sowie familiäre und künstlerische Kontinuitäten und Korrespondenzen. Fragmente daraus sind im Text eingewoben. Entstanden ist ein lyrischer Text von grosser Intensität, der Genregrenzen überschreitet und raum-zeitliche Koordinaten verschiebt.

Aus: Eva Maria Leuenberger. kyung. Droschl Literaturverlag, 2021

du träumst.

du träumst von einem körper, der sich über dich legt. du träumst von einem körper, der dich verschluckt, aufsaugt, auseinandernimmt. du träumst von händen um den hals, den wölfen im dickicht. hier ist der tiefste punkt der nacht. du wachst auf und liegst außerhalb deines körpers. da, die sporen, in der haut, die zweifel, über jahre im nebel und meilenweite straßen aus haut- landschaften aus leere, löcher und löcher, meilenweit – niemand weiß, woher sie kommen. das haus bleibt dunkel, paratext der nacht.


«Achtung, Lyrik!»: Rolf Hermann, Simone Lappert, Eva Maria Leuenberger und Manfred Papst, 28.05.22, SLT
Lesung und Gespräch: Eva Maria Leuenberger, Nadia Brügger, 27.05.22, SLT

Fr, 27.05.22, 14:00

Lesung und Gespräch
kyung
Kino im Uferbau
Moderation: Nadia Brügger

Sa, 28.05.22, 11:00

Podium
Achtung, Lyrik!
Stadttheater Theatersaal
Moderation: Manfred Papst
2020

dekarnation

Droschl Literaturverlag, 2019

Die 42. Solothurner Literaturtage fanden aufgrund der Corona-Pandemie online satt.

Eva Maria Leuenberger legt mit «dekarnation» ihr literarisches Debüt vor. Der Titel ist Programm: Es geht um Entfleischlichung, Entwerdung, Auflösung, Abhäutung, das Losbrechen des Fleisches vom Knochen. Dieses Thema wird vor dem Hintergrund der Naturzyklik inszeniert und verflochten mit intertextuellen Bezügen, die von Euripides über Emily Dickinson bis in die Gegenwartsliteratur reichen. Der intensive Poesieband entwickelt mit einer eigenwilligen und eindringlichen Stimme eine Art moderner Klagegesang mit grosser Sogkraft.

Aus: Eva Maria Leuenberger. dekarnation. Droschl Literaturverlag, 2019

die birken reißen auf an der haut
das schwarze fleisch ist trocken
wie immer, und wie immer
erwarte ich blut
du bist nur rinde, denke ich
und berühre meinen arm
der vogel sitzt
auf einem astund singt, ohne ton
ich schaue ihn an
my love
der vogel
ist weder schön
noch frei, denke ich
er fliegt auf
wir folgen dem wind


Do, 14.05. – Mo, 08.06.20

Logbuch
Von der Transmutation der Ränder
literatur-online.ch/Logbuch
Moderation: Florian Vetsch

So, 17.05. – Mo, 08.06.20

Logbuch
Auszug aus kyung. Ein Essaygedicht zu Theresa Hak Kyung Cha
literatur-online.ch/Logbuch