Franz Dodel

Geboren 1949 in Bern. Nach dem Lehrerseminar studierte er Theologie an der Universität Bern. Von 2002 bis 2012 war er Fachreferent für Theologie und Religionswissenschaft an der Zentralbibliothek Bern. Seit 2012 lebt er als freischaffender Schriftsteller in Boll und Lugnorre. (2017)
Werke (Auswahl)
Nicht bei Trost. Sequenzen.
Edition Korrespondenzen, 2016
Von Tieren.
Edition Haus am Gern, 2016
Nicht bei Trost. Mikrologien.
Edition Korrespondenzen, 2014
Nicht bei Trost. Carmen infinitum .
Edition Korrespondenzen, 2011
Mein Haus hat keine Wände. Gedichte.
Edition Haus am Gern, 2001
Nicht bei Trost. Sequenzen
Edition Korrespondenzen, 2016
Seit 2002 arbeitet Franz Dodel täglich an neuen Zeilen seines Werks «Nicht bei Trost», das mittlerweile auf über 30’000 Verse angewachsen ist. Auch im vorliegenden fünften Teil stehen biografische Erinnerungsbruchstücke, Naturbetrachtungen und leichtfüssige Meditationen über Gott und die Welt im Vordergrund.
Aus: Franz Dodel. Nicht bei Trost. Sequenzen. Edition Korrespondenzen, 2016
andererseits scheint es mir
als ob sich alles
voneinander entferne
als ob im Kleinen
wiederholt würde was sich
im Universum
abspielt nicht Erreichbares
erwiese sich als
immer unerreichbarer
die Unendlichkeit
als beliebig weit dehnbar
es bleibt mir der Trost:
was man nicht tun kann lässt sich
auf verschiedene
Arten und Weisen nicht tun
So, 28.05.17, 12:00
Nicht bei Trost. Carmen infinitum
Edition Korrespondenzen, 2011
Franz Dodel arbeitet seit mittlerweile zehn Jahren an einem der ungewöhnlichsten literarischen Projekte. Über 21'000 Verse seines Haikus «Nicht bei Trost» sind bereits entstanden, ein Geflecht, das sich ziellos nach allen Seiten hin ausbreitet. Betrachtungen von Dingen, «kleinsten Einheiten», Reflexionen über Texte und Bilder in Dreizeilern mit fünf, sieben und wieder fünf Silben.
Aus: Franz Dodel. Nicht bei Trost. Carmen infinitum . Edition Korrespondenzen, 2011
es ist nicht einfach
den Anfang eines Textes
überzuführen
in einen Textteil der sich
kaum unterscheidet
der wieder ein Anfang ist
um ein Geringes
nur weiter geschoben auf
der Achse der Zeit
den Dingen wende ich mich
wieder zu nicht als
Denkender der sie nur als
etwas Gedachtes
und so Vergleichbares denkt
ich werde neben
ihnen unauffällig mich
hinsetzen und sie
mit einer Art Sprechgesang
begleiten darin
müsste ich mich und sie sich
wiedererkennen
ein Unterfangen ohne
bestimmbares Ziel
ohne Sinn den man zügig
ansteuern könnte