Hassan Dawud (LB)

né en 1951, est journaliste au quotidien beyrouthin al-Mustaqbal (L’avenir). «L’immeuble de Mathilde», son premier roman, est paru en 1983, les éditions Sindbad l’ont publié en 1998 en français. Suivi en 2001 de «Des jours en trop», subtile étude psychologique sur le vieillissement. (2007)
Werke (Auswahl)
Tage zuviel.
Lenos Verlag, 2002
Tage zuviel
Lenos Verlag, 2002
Aus: Hassan Dawud. Tage zuviel. Lenos Verlag, 2002
Laut der Kennkarte, auf der mein Bild klebt – ich mit vierzig Jahren –, bin ich jetzt vierundneunzig. Jahrelang hab ich behauptet, ich wäre drei Jahre jünger. Mein Vater hat mich nämlich gleichzeitig mit anderen Burschen angemeldet, von denen ich weiss, dass sie nicht zu meinem Jahrgang gehören. Er hat das getan, um mich vom Militärdienst zu befreien. Als ich vor zehn oder zwanzig Jahren einmal darauf zu sprechen kam, haben alle möglichen Männer, unter anderem auch meine Söhne, behauptet, ich wäre drei Jahre älter als laut meiner Anmeldung, nicht umgekehrt. Schliesslich sei es wahrscheinlicher, dass mein Vater behauptete, ich wäre zu jung für den Dienst. Dann erzählten sie allerhand Geschichten, wonach ich so alt wie Abu Ali Jûssuf und Hadsch Ali Farahât sein müsste, Geschichten, von denen ich weiss, dass sie falsch sind, da diese beiden ihre erste Reise nach Palästina gemacht haben, als ich noch ein Junge war, den man nicht einmal mit den Kühen allein liess. Sie haben Ereignisse erwähnt, bei denen ich schon gross gewesen sein soll, und Hadsch Ali Farahât hat das bestätigt, weil unsere gemeinsam verbrachten Abende in den Jahren vor seinem Tod ihn glauben liessen, das wäre immer so mit uns gewesen, als gleichaltrigen Freunden.