Lukas Maisel

Lukas Maisel, geboren 1987. Er machte eine Lehre zum Drucker, bevor er am Literaturinstitut in Biel studierte. 2020 erschien sein erster Roman «Buch der geträumten Insel», der mit dem Terra-nova-Preis der Schweizerischen Schillerstiftung ausgezeichnet wurde. Er lebt in Olten.
(2021)
Werke (Auswahl)
Tanners Erde.
Rowohlt Verlag, 2022
Buch der geträumten Inseln.
Rowohlt Verlag, 2020
Tanners Erde
Rowohlt Verlag, 2022
Lukas Maisels Zweitling ist eine ebenso fesselnd wie sprachlich frisch erzählte Hiobsgeschichte in Novellenform: Wie von Geisterhand öffnen sich eines unheilvollen Tages auf dem Grundstück des einfachen Bauern Tanner vollkommen rätsel- und schicksalhaft zwei grosse schwarze Löcher, die den unbescholtenen Mann nach und nach in den Abgrund treiben. Die Metapher vom schwarzen Loch liest sich als Ausdruck der Auflösung aller Gewissheiten in Zeiten der Krise.
Aus: Lukas Maisel. Tanners Erde. Rowohlt Verlag, 2022
«Er hat bestimmt nichts getan, was die Löcher als Strafe rechtfertigen würde. Das müsste schon was Grösseres gewesen sein, ein Banküberfall zum Beispiel. Aber Tanner hat noch nie eine Bank überfallen. Hätte er, dann wüsste er wenigstens, woher die Löcher kommen.»
Fr, 19.05.23, 10:00
Fr, 19.05.23, 15:30
Buch der geträumten Inseln
Rowohlt Verlag, 2020
In Lukas Maisels Debütroman «Buch der geträumten Inseln» macht sich Robert Akeret auf die Suche nach dem Missing Link zwischen Affe und Mensch. Er hofft auf Ruhm durch die Entdeckung dieser sagenumwobenen Art. Fest entschlossen begibt er sich auf eine Expedition ins Innere Papua-Neuguineas, begleitet von drei sonderbaren Mitstreitern. Der starrköpfige Akeret gerät in dieser intelligenten Abenteuergeschichte tiefer und tiefer in die tropische Halluzination, aus der es keine andere Rückkehr als durch den Traum geben kann.
Die Veranstaltungen der 43. Solothurner Literaturtage fanden aufgrund der Corona-Pandemie hauptsächlich als Video- und Audio-Livestreams sowie Zoom-Veranstaltungen statt.
Aus: Lukas Maisel. Buch der geträumten Inseln. Rowohlt Verlag, 2020
Die Beschreibungen des gesuchten Wesens waren so zahlreich wie die Namen, die man ihm gegeben hatte. Nguoi Rung in Vietnam, Yeren in China, Alma im Altaigebirge, Chemo in Tibet, Ebu Gogo auf Flores, Batutut auf Borneo, Orang Pendek auf Sumatra. Es konnte kein Zufall sein, dass beinahe jede Sprache Asiens einen Namen für dieses Geschöpf kannte. Und doch hatte keiner von ihnen Eingang gefunden in die Taxonomie, jenen Zweig der Biologie also, der sich mit der Ordnung alles Lebenden befasste. Durch ihn, Robert Akeret, sollte sich das ändern. Er würde das Wesen finden und ihm seinen Namen geben.