Maja Beutler

1936-2021. Lebte in Bern. (2009)

www.majabeutler.ch/

Werke (Auswahl)

Schwarzer Schnee.
Zytglogge Verlag, 2009

Radiobeiträge: Beiderlei, Texte zum neuen Tag.
1991

Wärchtig. Texte zum neuen Tag.
1986

Das Marmelspiel.
1985

Das Blaue Gesetz.
1979

2009

Schwarzer Schnee

Zytglogge Verlag, 2009

Maja Beutler ist die «Grande Dame» der Deutschschweizer Literatur. Seit ihrem Debut vor über dreissig Jahren mit der viel beachteten Geschichtensammlung Flissingen fehlt auf der Karte hat sie ein Œuvre geschaffen, das durch Qualität besticht. Mit zahlreichen Romanen, Erzählungen und Theaterstücken hat sie in den achtziger und neunziger Jahren von sich reden gemacht. Jetzt erscheint – wie eine Summa ihres Schaffens – der Erzählband Schwarzer Schnee.

Aus: Maja Beutler. Schwarzer Schnee. Zytglogge Verlag, 2009

Die Katze kam erst gegen sieben Uhr. Sie strich Max schon um die Beine, aber die Tür pendelte noch, Leni würde behaupten, der Katzengeist wirke weiter. «Sie hat dich nie gemocht», sagte Max, «trotzdem hast du das bessere Teil erwählt, du hast nie ja gesagt». Die Katze hob den Kopf und wartete mit geschlossenen Augen, ob er die Aufforderung verstehe. Er bückte sich nicht. Sie begann zu schnurren und trat von einer Vorderpfote auf die andere. «Du bist ein cleveres Tier, du gehst ihr aus dem Weg, aber du sagst nie nein. Shrewd Shylock, wer nicht ja gesagt hat, braucht nie nein zu sagen».

Fr, 22.05.09, 10:00

Lesung
Landhaus Landhaussaal
Moderation: Daniel Rothenbühler
2003
 

Sa, 31.05.03, 18:00

Veranstaltung
St. Ursen-Kathedrale
1992

Aus: Der Seiltänzer, unveröffentlicht

1991

Aus: Maja Beutler. Radiobeiträge: Beiderlei, Texte zum neuen Tag. 1991

Ich sah Schwertfeger schon, als er zustieg. Mit den Knien schubste er sein Mäppchen wie ein Kindswägelchen durch den Bus, die Leute riickten unwillkürlich zur Seite, und mich erfasste eine derartige Trostlosigkeit, dass ich die Augen für immer hätte schliessen mögen. Drei, vier, wenn nicht gar sieben Jahre hatte ich Schwert-feger nicht gesehen, und was hatte er getan? Er war er selber geblieben, ach, er würde es in alle Zukunft bleiben, keinen Tag könnte er aufhören mit sich, ich sah es ab, und in eben dem Moment erkannte Schwertfeger mich auch und grinste. Er steuerte sein Mäppchen auf meinen Sitz zu, sein ewiges Ledermappchen, in dem er Tag für Tag seine Papiere herumschleppte, immer die alten, obgleich er die Blatter natürlich auswechselte, ich zweifelte keinen Augenblick, dass er tagtäglich eine frische Portion Schwertfegerei er zeugte. In den drei, vier, wenn nicht gar sieben Jahren dürfte er Tausende von Seiten erschriftet und ins Kindswägelchen gepackt haben. Ich drückte auf den Halteknopf und bot Schwertfeger wortlos meinen Sitzplatz an.

Sa, 30.05.92, 16:00

Lesung und Gespräch
Mit: Alice Ceresa, Alice Ceresa
Landhaus Landhaussaal
Moderation: Barbara Villiger-Heilig
de/it
1988
 

Fr, 13.05.88, 20:30

Werkstatt
Die verschwiegene Tradition der Schriftstellerinnen der Schweiz
Mit: Verena Stefan (CA), Christine Rinderknecht, Doris Stump
Landhaus Landhaussaal
1985

Das Marmelspiel

1985

Sa, 18.05.85, 16:00

Werkstatt
Kreuzsaal
1980

Das Blaue Gesetz

1979

Fr, 16.05.80, 14:00

Lesung
Kreuzsaal