Mohammad Abi Samra (LB)

Né en 1953, exerce à Beyrouth les professions d’enseignant et de journaliste culturel. Au début des années nonante, il a écrit son premier roman «Pauline et ses spectres». Trois autres ont suivi: «L’homme antérieur» 1995; «Les habitants des images» 2003; «Pays de l’humiliation et de la peur: Kurdistan, Beyrouth, Casablanca» 2004. (2007)
Aus: Die Menschen der Bilder
Im Schlafzimmer forderte Josephine Ali auf, sich auf den Sessel neben dem Bett zu setzen, auf das sie sich fallen liess. Sie sprach mit gedämpfter Stimme und beobachtete gleichzeitig seine Schüchternheit und seine Furcht. Beides genoss sie an allen Stellen ihres Körpers, von denen sie ihren schwarzen Unterrock entfernte. Ob er der Frau seines Bruders im Haus nachspioniere, wollte sie wissen, worauf er klarstellte, seine Schwägerin gefalle ihm gar nicht. Im Gegenteil, vor ihrem fetten wabbeligen Körper ekle es ihn. Und als sie erwartete, er werde etwas über ihren Körper sagen, der da vor ihm auf dem Bett lag, erregte sie sein flüchtiger verstohlener Blick auf den sichtbaren Teil ihrer Brüste mehr als wenn er etwas geäussert hätte. Intime Bereiche ihres Körpers einem Fremden nackt zu zeigen, erregte sie mehr, als wenn dieser von ihr erregt, etwas unternahm. Ihre Lust richtete sich auf ihren eigenen Körper, und diese Lust, die bei ihr das Alleinsein mit einem Fremden weckte, machte diesen zu einem Spiegel ihrer Nacktheit. Die Lust in Josephines Körper war nichts anderes als eine Energie, die sie aufbot, um ihre Schönheit und ihre Jugend zu erhalten.