Nadschwa (Najwa) Bin Schatwan (LY)
al-adda Sâlich
Offensichtlich mag sie die geraden Sätze nicht allzusehr, fürchtend, sie könnten in ihrer syntaktischen Gradlinigkeit inhaltlich doch nicht so gradlinig sein. Diese Tendenz macht Nadscha Bin Schatwans Texte Theaterstücke, Kurzgeschichten, Romane nicht einfach zu lesen, auch nicht für Araber. Die Wirklichkeit ist komplex, die Zusammenhänge schlagen Pirouetten, und erst wenn sich der Satz, ein weiteres Mal gedreht hat, er gedreht wurde, kommt die wirkliche Wirklichkeit zum Ausdruck als sozialpolitische Realität und als Menschenlos.
Aus: Nadschwa (Najwa) Bin Schatwan. al-adda Sâlich.
Oma Saliha, wäre durch die Waffen der Regierungsbataillone einen schändlichen und auch noch kostspieligen Tod gestorben, wäre da nicht plötzlich ein. Leben vom Himmel gekommen, beflügelt von französischen Jagdbombern, die die Stadt ebenso wie die Oma retteten; Letztere wohnte in einem altelenden Viertel Ersterer...
Dieses teure Leben kostete Frankreich Milliarden für Bewaffnung und Ausbildung, die es erst nachdenken liess, bevor es ihr es schenken konnte. Ebenso kosteten die Waffen des Todes, den die Oma zu sterben drauf und dran war, ihr Land viel Geld, ohne dass der Mörder darüber nachdachte, auf wen er sie richtete. Das Schatzhaus, das so üppig die Bewaffnung des Staates finanzierte, wusste gleich wenig wie der Staat über diejenigen, die die Waffen von zweiundvierzig Jahren beharrlicher Bewaffnung töten sollten.