Urs Jaeggi
Urs Jaeggi, geboren 1931 in Solothurn. Studium in Genf, Berlin, Bern. Professor für Soziologie in Bern, Bochum, New York, Berlin. Schrieb neben wissenschaftlichen Werken Erzählungen, Romane, Essays. Lebt als Schriftsteller und bildender Künstler in Berlin und Mexico City. (2016)
Sa, 07.05.16, 15:00
So, 08.05.16, 12:40
So, 08.05.16, 15:00
So, 04.05.08, 10:00
Aus: Outback, unveröffentlicht
Hand in Hand wieder. Die Linke, etwas Jüngere, bewegt den Kopf. Stottert. Die andere grinst. Ihre Füsse spielen mit einem kleinen Stein. Die eine nickt. Die andere kratzt sich mit der linken Hand am Hinterkopf. Die eine trommelt mit ihrem Stock auf die Erde. Manchmal klatscht eine in die Hände. Kein lautes Wort. Auch die übrigen, die im Park auf und ab gehen, sprechen leise. Es hat viel Zeit. Ein Strick, daran sich einer erhängen wird. Ein Messer, damit einer erstochen. Alles wie von gestern. Lauschen und reden. Einer hinter dem anderen Runden drehend. Die Mutation führt zum Abgang des Fötus. Der Parasit fällt zurück in den Rinnstein. Ein Streifen Rot oder Gelb, je nach Luftfeuchtigkeit. Die eben noch klar sichtbaren geometrischen Muster verwischt. Die Zeit hält uns. Ein Tag mehr.
Sind wir Freunde oder gar die Idealbesetzung? Der Wind weht über die Köpfe. Kein Subjekt. Keine Szene mit Birken oder offenen Fenstern. Keine Wälder. Nein. Keiner Gemeinschaft. Eine Zelle wie jede andere. Hundekot im Hof, Bretter für die Fassadenrenovierung, leere Flaschen und ein ausrangierter Sessel, ein offener Kühlschrank, Steine, Bretter, Stahlrohre, Verfaultes und jede Menge Bagger. Ursachenerklärung zur Erde, zur Luft, zu astralen Räumen, zum Feuer und zu dem, was im Feuer verbrennt,Ursachenerklärung zu den Samen, den Pflanzen und den Früchten, Ursachenerklärung zur Evolution der Tiere.