Dragica Rajčić Holzner

Dragica Rajčić Holzner, geboren 1959 in Kroatien. Sie zog 1978 in die Schweiz, wo sie anfing, auf Deutsch zu schreiben, bevor sie nach Kroatien zurückzog und eine Zeitung gründete. 1991 floh sie wegen der Jugoslawienkriege in die Schweiz. Sie lebt in Zürich. (2020)

www.dragicarajcic.ch

Opere (Selezione)

Glück.
Der gesunde Menschenversand, 2019

Glück. Theaterstück.
2018

Warten auf Broch. Text über Text.
Studien Verlag, 2011

Buch von Glück.
edition 8, 2004

Post bellum.
edition 8, 2000

Nur Gute kommt ins Himmel. Über lebende, tote und die dazwischen.
1994

2021
 

Do, 16.05.21, 16:00

Gespräch
Schweizer Autor*innen anderer Landessprachen
Con: Mićo Savanović, Jagoda Šimac Despotović
Kino im Uferbau
de/sh
2020

Glück

Der gesunde Menschenversand, 2019

Die 42. Solothurner Literaturtage fanden aufgrund der Corona-Pandemie online satt.

Dragica Rajčić Holzner erzählt in «Glück» über Gewalt an Frauen und spielt mit der Kraft der gebrochenen Sprache, in deren Bruchstellen sich erst die eigentliche Geschichte verbirgt. Auf eine berührende Weise ist bei ihr für einmal «Ausländerdeutsch» nicht Schwäche oder zu lektorierende, zu assimilierende Abweichung, sondern poetische Stärke und interessanter biografischer Ausdruck.

Da: Dragica Rajčić Holzner. Glück. Der gesunde Menschenversand, 2019

Ausatmungen.
Kurze Friedenspausen.
Igor Vaters Träume sollen sich durch Igor hindurch verwirklichen
materialisieren.
Ein Haus
schönes Haus
glänzend bauen.
Weiss.
Hoch.
Igor hat sich an diesen Traum
welcher Besitz von seinen Kopf genommen hat
ausgesonnt wie in Drogen Bewusstsein.
Immer sind nichtige Ereignisse
welche Igors Gesicht zur Versteinerung entstellen.
Das Muskelzucken
die Entladung
übrige Zeit Aufweichung
und ein Abwarten
der Entladung
eine kalte ungeheuerliche Stille.
Ich gehe ihm aus dem Weg
was nicht leicht ist.
Ich sitze ruhig.
Ich atme leise.
Ich will flüchten


Gi, 14.05.20

Im Dialog
Johanna Lier und Dragica Rajčić Holzner
literatur-online.ch/Logbuch

Gi, 21.05. – Lun, 08.06.20

Logbuch
No Beerdigung
literatur-online.ch/Logbuch

Ve, 22.05.20, 12:00

Gespräch
Zum störrischen Eigensinn von Kunstsprachen
literatur-online.ch/Säulenhalle
Moderazione: Stefan Humbel

Ve, 22.05.20, 15:00

Gespräch
Die fünften Landessprachen als Teil der Schweizer Literaturszene
Con: Lubna Abou Kheir, Annika Reich
literatur-online.ch/Säulenhalle
Moderazione: Katharina Altas

Sa, 23.05.20, 15:00

Textwerkstatt
Skriptor Prosa
literatur-online.ch/Seminarraum
Moderazione: Donat Blum
2011

Warten auf Broch. Text über Text

Studien Verlag, 2011

Das neue Werk der Dichterin Dragica Rajčić ist gleichzeitig Reflexion über das Schreiben, Aufsatz und Gedicht. Ihre Assoziationsgabe und ihre gegebene Sprache, eine ganz eigene Mundart, eröffnen Einblicke in ihr funkensprühendes Denken. Rajčić schafft es, beim Nachdenken über Hermann Broch Alltäglichstes mit Hochphilosophischem zu verbinden. Lakonischer Humor mischt sich mit Scharfsinn und überrascht in jedem Satz. Wie Broch arbeitet sie mit einer Art innerem Monolog und zeigt das grotesk-traurige des Fremdseins in der Welt auf.

Da: Dragica Rajčić Holzner. Warten auf Broch. Text über Text. Studien Verlag, 2011

Wien, Mai 2006
Die Geschichte: ein zunähen, schneidern, drapieren für die Touristen Wirtschaft, wobei man sich unweigerlich in Gesellschaft der Könige, Pferde, Gemälde, berühmten Namen der Männer vorfindet. Ich aussprach seinen Namen: Hermann Broch und kaum Jemand führte seine Bücher, unverkäuflich, es verkaufen sich gut die Briefe Celan-Bachmann womöglich kommen drin die pikante Details an das Licht. Buchhändler lächelte entschuldigend. Eine Intimität der grossklein Stadt wo man sich kennt und wo es den lebenden nicht gegeben ist gerade jetzt konserviert zu werden weil das Pikante verweist werden muss um wieder als Mythos aufzuerstehen, ach die Jelinek, ach der Handke, ach der Gstrein, aha Broch...


Lesung: Dragica Rajčić, 03.06.2011, SLT

Ve, 03.06.11, 15:00

Lesung
Landhaus Landhaussaal
Moderazione: Raphael Urweider
1994

Nur Gute kommt ins Himmel. Über lebende, tote und die dazwischen

1994

Da: Dragica Rajčić Holzner. Nur Gute kommt ins Himmel. Über lebende, tote und die dazwischen. 1994

Zwei Fotografien. Auf einer Denisches Meer (Name des Landes) auf der anderen Kroatische zerstorte Kirche. Alles auf der Erde. Meer konnte Mensch auch bald zerstoren, aber nicht so mit Bombe. Es gibt verschidenste Wege der Zerstorung. Pfantasie ist Menschen eigen. Noch immer brennen Mutters Worte. Simon hat Fuss verloren. Simon tregt Name seines Grossvaters, einen Fuss hat ihm Auto überfahren. Noch in Friedenszeiten. Die dunkele Wollke der Tragedie viel damals über ganzes Familie. Heute in Kriegszeiten ist Mensch ohne Fuss Gott dankbar. Gedanken und Empfindungen haben sich an Umstende zu gewohnen. In der Schweiz sind so gute Protesen zu haben. Schweiz ist Simbol für Kvalitet des Produktes. In der Schweiz lebe ich. Ich lebe fast in der Schweiz möchte ich sagen. Ob ich eine kunstliche Protese für Simon bekomme weiss ich nicht, zu erst muss er mir Massen und Daten zuschik Ir gendwie alles ist verbunden Pfarmaindustrie, Kriegsmaterialindustrie und Simons Fuss. Das Erkenntnis schnurt in mir Verdacht das ich eigentlich nirgends mehr wirklich lebe.

Ve, 13.05.94, 16:00

Lesung
Landhaus Landhaussaal
Moderazione: Liliane Studer

Ve, 13.05.94, 20:30

Podium
Möglichkeiten und Grenzen der Literatur im jugoslawischen Krieg
Landhaus Landhaussaal
Moderazione: Iren Meier
de/en
1988

Beitrag in «Fremd in der Schweiz»

Rückkehr aus Süden

Über Reisende fehlt kein Regen
erfrischende Gesichter Dank Tetrapack
Orangine
dufttende tücher wie Irische wiesen
Am halben Weg STOP
Am Viertel Weg STOP
Am Grenze anlecheln
sagen «Niks verstanden was niks bringe»
Landschaft fliegt in dem Luft
Kirchenturme erineren das hier Gotliebe
Menschen
leben
Am ende des Weges Stop
leere Zimmer unbehzälte Rechnungen
Mahnungen
Inserate für besseres Leben
mit neuem Soffa für Zwei.


Fast Alles

Abgesen fon
paar Schuen und
Taschen
hatten wir
Nihtz zu
vorzeigen
Gekommen zu
Ackern in
Eueren Reich
Heute in
Mittwohnungen
lichtet Farbfernsehen
8 kanal
Kinder sind unsere Produkte
Achtung.
Paar Wortte unsere Sprache
Lernen sie Abends
Nachte sind lang
in Eueren Reich
wir fligen züruk
in Unsere Armut
um glücklich zu werden.

 

Sa, 14.05.88, 09:30

Lesung
Landhaus-Bar