Christoph Geiser

Christoph Geiser, geboren 1949 in Basel. Er studierte Soziologie, war journalistisch tätig und arbeitet als freiberuflicher Schriftsteller. Für seine Werke wurde er vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Schweizer Literaturpreis 2020. Er lebt in Bern und Berlin. (2020)

www.christophgeiser.ch

2020
 

Do, 14.05.20

Im Dialog
Christoph Geiser und Urs Zürcher
literatur-online.ch/Logbuch

Sa, 23.05.20, 15:00

Textwerkstatt
Skriptor Prosa
literatur-online.ch/Seminarraum
2014
 

So, 01.06.14, 11:00

Lesung
Landhaus Landhaussaal
1998
 

Fr, 22.05.98, 10:00

Lesung
Landhaus Landhaussaal
1996
 

Sa, 18.05.96, 14:00

Lesung
Landhaus Landhaussaal
1987

Aus einem unveröffentlichten Roman

Ich warte nur noch, bete längst nicht mehr. Auswendiggelernt habe ich natürlich das Vater Unser, wie jeder Christ, nichts anderes, als Protestant, doch auch das brächte ich nicht mehr zusammen. Sehr familiär, zu familiär das alles. Vater, Sohn, hier noch diese Mutter Gottes, Brüder, Schwestern. Familiär war mir das nie. Martyrien gab es in meiner Kindheit nicht. Keine Heiligen. Engel nur an Weihnachten, geflügelte Kindsköpfe, zum Aufkleben. Ein Kindermärchen unter dem Weihnachtsbaum. Keine Passion, nur Fisch am Freitag, weil es am Freitag beim Traiteur die besten Fische gibt, wegen dem Phosphor, für das Gehirn, dann kann man besser Wörtchen büffeln.
Ostereier, unverdaulich. Eine Hausaltar, tatsächlich, auf einer Hopfengärtnerkommode: zwei Silberkandelaber aus dem 18. Jahrhundert (die Meistermarke habe ich vergessen), ein chinesischer Bettelmönch aus Elfenbein, eine Suppenschüssel aus der besten Zeit (Böttger, immerhin ein Alchemist), und darüber eine bulgarisch Ikone zweifelhafter, Herkunft, wahrscheinlich Kunstraub. Schlecht erhalte. Den Teufel kann man gerade noch erkennen.

 

Sa, 30.05.87, 10:00

Lesung
Kreuzsaal
1979
 

Sa, 26.05.79, 09:00

Lesung
Kreuzsaal