Christoph Keller

Geboren 1963 in St. Gallen. Romanautor, Dramatiker und Essayist. Bildet zusammen mit Heinrich Kuhn das Autorenteam Keller + Kuhn, das drei Romane und einen Band mit Kurzprosa ver­öffentlicht hat. Christoph Keller lebt in St. Gallen und New York. (2017)

christophkeller.us

Werke (Auswahl)

Das Steinauge & Galápagos.
Edition Isele, 2016

Alles Übrige ergibt sich von selbst.
Edition Literatur Ostschweiz, 2015

Der Stand der letzten Dinge.
Limmat Verlag, 2008

Der beste Tänzer.
S. Fischer Verlag, 2003

Die blauen Wunder. Faxroman.
Reclam, 1997

2017

Das Steinauge & Galápagos

Edition Isele, 2016

In seinem neuen, zweiteiligen Roman- und Erzählprojekt erzählt Christoph Keller vom Schauspieler Philip Gandolf und dessen Umgang mit dem tödlichen Sturz seines besten Freundes Paul. Ein Film, der über Philip gedreht wird, ruft ihm das tragische Geschehen ins Gedächtnis. Eine ambitionierte, fantasievoll erzählte Geschichte über die Tücken der Erinnerung.

Aus: Christoph Keller. Das Steinauge & Galápagos. Edition Isele, 2016

Die Wirklichkeit ist keine Ansichtssache. Dein Gedächtnis spielt dir Streiche, Philip. Es ist eine Trickkiste. Es stattet deine Vergangenheit mit Polstern und Kissen aus, auf denen du dich ausruhen kannst, damit du dich nicht an deiner Vergangenheit verletzt. Würde es das nicht tun – unser Gedächtnis mit falschen Erinnerungen füttern – würden wir alle wahnsinnig werden.

Fr, 26.05.17, 18:30

Kurzlesung
Aussenbühne Landhausquai

Sa, 27.05.17, 13:00

Lesung
Stadttheater Theatersaal
Moderation: Christoph Kuhn
2008

Der Stand der letzten Dinge

Limmat Verlag, 2008

Lesung: Keller+Kuhn, 03.05.2008, SLT

Sa, 03.05.08, 12:00

Lesung
Keller+Kuhn
Landhaus Landhaussaal
Moderation: Eva Bachmann
2004

Der beste Tänzer

S. Fischer Verlag, 2003

Aus: Christoph Keller. Der beste Tänzer. S. Fischer Verlag, 2003

Die Stockabteilung des Spital-und-Pflegebedarf-oder-so-Geschäfts ist auch die Inkontinenzabteilung. Vorwiegend Plastik, etwas Glas. Wer will schon in Glas. Und wohin mit dem Glas danach? In den Aktenkoffer, in die Jackentasche? Ist es auch wirklich dicht? Nicht jetzt, inkontinent bin ich nicht, ich bin hier wegen eines Stocks, den ich auch nicht wirklich will. Ich könnte ein solches Gefäss gebrauchen, um notfalls im Rollstuhl sitzen zu bleiben und mein Geschäft im Schutz eines Baumes zu machen. Hätte die Polizei Verständnis für ein öffentliches Ärgernis dieser Art? Zwar würde ich gegen ein Gesetz verstossen, doch, könnte ich mir sagen, verstösst das Gesetz nicht auch gegen mich, in dem es die meisten öffentlichen Toiletten für mich nicht zugänglich macht? Was für eine Gleichberechtigung ist das, wenn es nicht einmal zum gleichberechtigten Pinkeln reicht? Meine Blase ist trainiert, für unwegsame Städte, lange Abende bei Bekannten, deren WC im oberen oder unteren Stockwerk ist. Zwar steht neben meinem Bett seit kurzem ein Cocktailshaker aus Plastik, doch habe ich gelernt, darüber zu schweigen. Mein russischer Freund Ju., der mir schon von der Toilette aufgeholfen hat – immer sofort spülen! –, sagt, ich müsse darüber schreiben, wer schriebe schon über so etwas, also schreibe ich darüber, aber ich schäme mich, beim Pinkeln und beim Schreiben erst recht, gelernt ist gelernt.

Fr, 21.05.04, 17:00

Lesung
Landhaus Landhaussaal
Moderation: Liliane Studer

Sa, 22.05.04, 17:00

Kurzlesung
Aussenbühne Klosterplatz
1997

Die blauen Wunder. Faxroman

Reclam, 1997

Sa, 10.05.97, 17:00

Lesung
Stadttheater Theatersaal
Moderation: Daniel Rothenbühler, Reto Sorg
de/fr