Lorenz Langenegger

Lorenz Langenegger, geboren 1980. Neben Arbeiten für das Theater (Uraufführungen u.a. in Zürich, Mannheim und Berlin) und für das Fernsehen (u.a. Tatort Zürich) hat er bislang fünf Romane veröffentlicht. Er lebt in Zürich und Wien. (2023)
Werke (Auswahl)
Was man jetzt noch tun kann.
Jung und Jung Verlag, 2022
Jahr ohne Winter.
Jung und Jung Verlag, 2019
Dorffrieden.
Jung und Jung Verlag, 2016
Hier im Regen.
Jung und Jung Verlag, 2009
Was man jetzt noch tun kann
Jung und Jung Verlag, 2022
In seinem fünften Roman überzeugt Lorenz Langenegger einmal mehr mit lakonischem Geschichtenerzählen und subtilem Humor: Nach dem Tod des Vaters wird Manuel vom Leben gefordert. Er tritt sein Erbe an, übernimmt eine marode Firma, baut Geschäftsbeziehungen auf, reist nach Tansania und London, gleichzeitig entgleitet ihm die Beziehung zu seiner Partnerin. Der Weg führt ihn nahe an den Abgrund, ist aber auch ein Neuanfang. Langenegger schreibt auch fürs Theater und den Schweizer «Tatort».
Aus: Lorenz Langenegger. Was man jetzt noch tun kann. Jung und Jung Verlag, 2022
«Manuel rief Sonja an.
»Bin ich verrückt?«
»Wie kommst du darauf?«
»In meinem Ohr schläft jemand.«
Sonja zögerte. Sie atmete etwas schneller als der Schläfer, die Verschiebung machte Manuel nervös. Er nahm den Hörer vom Ohr und verstand deshalb ihren nächsten Satz nicht.
»Was hast du gesagt?«
»Ich kenne keinen normaleren Menschen als dich. Das ist ja das Problem.«»
Sa, 20.05.23, 14:00
So, 21.05.23, 12:00
Hier im Regen
Jung und Jung Verlag, 2009
Nach mehreren Theaterstücken, die in Bern und Zürich, Mannheim und Berlin aufgeführt wurden, legt Lorenz Langenegger mit «Hier im Regen» den ersten Roman vor. Seine Prosa fliesst unaufgeregt wie ein ruhiger Fluss. So ein Leben wünscht sich auch Jakob Walter, ein kontaktscheuer, genügsamer Zeitgenosse aus Bern. Doch als sein einziger Freund ausgerechnet im Fluss ertrinkt und dieser Fluss nach tagelangem Regen über die Ufer tritt, gerät Walter in Turbulenzen.
Aus: Lorenz Langenegger. Hier im Regen. Jung und Jung Verlag, 2009
Wenn Jakob Walter erwacht, ist um ihn herum erst einmal nichts. Die ersten Sekunden des Tages, in denen die einen den Schattengestalten ihrer Träume begegnen, andere im Kopf bereits Unerledigtes auflisten und ihr Tagwerk vorbereiten, braucht Walter, um sich im Schlafzimmer seiner eigenen Wohnung zurechtzufinden. Es ist ihm, als ob er jeden Tag zum ersten Mal in diesem Doppelbett neben Edith erwachen würde. Stück für Stück setzt er die altbekannte Welt zusammen.