Lydia Davis (US)

Geboren 1947, lebt in New York. (2008)
Werke (Auswahl)
Varieties of Disturbance: Stories.
2007
Übersetzungen (Auswahl)
Lydia Davis. Fast keine Erinnerung.
Übersetzt von Klaus Hoffer.
Droschl Literaturverlag, 2008
Fast keine Erinnerung
Droschl Literaturverlag, 2008
Lydia Davis ist eine Virtuosin der kurzen Form. Mit „Fast keine Erinnerung“ kann man sie zum ersten Mal auf Deutsch entdecken. Das Original „Almost No Memory“ hat vor allem jüngere Autoren wie Jonathan Franzen oder Zadie Smith begeistert. Ihre sparsamen, oft elliptischen Texte oszillieren auf wunderbare Weise zwischen Erzählen und Denken. Sie handeln von den Abenteuern des Alltags, von Träumen, Vermutungen und Benennungsschwierigkeiten. Sie sind so merkwürdig und eigenwillig, dass sie mit nichts vergleichbar sind.
Aus: Lydia Davis. Fast keine Erinnerung. Übersetzt von Klaus Hoffer. Droschl Literaturverlag, 2008
Der Andere
Sie ändert dies im Haus, um den anderen zu ärgern, und der andere ärgert sich und macht es wieder rückgängig, und sie ändert jenes im Haus, um den anderen zu ärgern, und der andere ärgert sich und macht es wieder rückgängig, und dann erzählt sie das alles, so wie es passiert, anderen Leuten, und die finden es lustig, aber der andere hört davon und findet es nicht lustig, aber er kann es nicht wieder rückgängig machen.
Aus: Lydia Davis. Varieties of Disturbance: Stories. 2007
The Other
She changes this thing in the house to annoy the other, and the other is annoyed and changes it back, and she changes this other thing in the house to annoy the other, and the other is annoyed and changes it back, and then she tells all this the way it happens to some others and they think it is funny, but the other hears it and does not think it is funny, but can’t change it back.
(Aus: Varieties of Disturbance: Stories)