Petra Hofmann

Geboren 1959 in Süddeutschland. Lebt seit 1996 bei Basel. Arbeitet als freie Regisseurin und Lektorin für wissenschaftliche Texte. Veröffentlichte bisher Erzählungen, u. a. in der Zeitschrift «Entwürfe». «Nie mehr Frühling» ist ihr erster Roman. (2015)
Werke (Auswahl)
Nie mehr Frühling.
Picus Verlag, 2015
Nie mehr Frühling
Picus Verlag, 2015
Der vielstimmige Debütroman zeigt ein deutsches Dorf in den Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegsjahren: die Hoffnungen und Lebenslügen der Menschen, Blindheit, Trauer und Treue, Neid und Ernüchterung, zentriert um die Figur der Hermine, einer lebenshungrigen, zähen und starrköpfigen Frau, die nicht wahrhaben kann, dass ihr Karl aus dem Krieg nicht mehr zurückkommt.
Aus: Petra Hofmann. Nie mehr Frühling. Picus Verlag, 2015
Aber dann besinnt er sich, ihm ist, als erwache er. Es ist früher Morgen, kalt, feucht. Es ist noch nicht einmal richtig hell geworden. Und er ist allein mit der toten Mutter in dieser ewig düsteren Küche, in diesem Haus, ein Totenhaus ist es, muffig, verdreckt, trostlos, nicht erst seit heute.
Er geht hinaus. Hinter ihm fällt die Tür zu. Vor dem Haus bleibt er stehen und schaut auf den Asphalt der Straße, auf die nasse Steintreppe.
Die einzelnen Stufen verschwimmen.