Susanna Schwager

Geboren 1959, lebt in Zürich. (2011)

Werke (Auswahl)

Ida - Eine Liebesgeschichte.
Wörterseh Verlag, 2010

Die Frau des Metzgers.
Chronos Verlag, 2007

Das volle Leben: Frauen über achtzig erzählen.
Wörterseh Verlag, 2007

2011

Ida - Eine Liebesgeschichte

Wörterseh Verlag, 2010

Susanna Schwager hat in Bestsellern wie «Fleisch und Blut» und «Die Frau des Metzgers» die Biografien ihrer Grosseltern aufgearbeitet, und damit auch ein vergessenes Stück Schweizer Vergangenheit dokumentiert. Im dritten Band ihrer Familienchronik steht nun die Grossmutter väterlicherseits im Mittelpunkt: Ida. Eigentlich hatte diese den sehnlichsten Wunsch, ins Kloster zu gehen, aber ein irdischer Bräutigam durchkreuzte ihre Pläne. Und so blieb Ida ein Leben lang zerrissen zwischen der Liebe zum Herrgott und der Pflicht als Ehe-Gattin.

Aus: Susanna Schwager. Ida - Eine Liebesgeschichte. Wörterseh Verlag, 2010

«Frau, hier siehe deinen Mann. Mich dürstet», sagte Johann, richtete die Borsten seines Schnäuzchens über den schönen Lippen zum Himmel und starb. Es war ein gewöhnlicher
Dienstag, es regnete. Er sagte es nicht im Thurgauerdialekt wie sonst, wenn er im Zürcherhof, in der Metzgerhalle oder im Rosengarten in Örlikon eine Stange bestellte, «I ha Torscht, Maiteli!». Er sagte es, passend zum Moment, in noblem Deutsch, wie es die Bibel kann.


Lesung: Susanna Schwager, Wilfried Meichtry, 03.06.2011, SLT

Fr, 03.06.11, 11:00

Lesung
Landhaus Landhaussaal
Moderation: Luzia Stettler
2008

Die Frau des Metzgers

Chronos Verlag, 2007

In ihrem ersten Buch „Fleisch und Blut“ gibt die Journalistin Susanna Schwager ihrem Grossvater Hans Meister eine Stimme. Zu Hildi, der Schweigenden, führt in ihrem zweiten Buch — „Die Frau des Metzgers“ — ein ganzes Geflecht von Stimmen, die sich überkreuzen und verknoten und so die zeitgeschichtlichen Bilder formen hinter der Frau, die ihr Leben an der Seite des energischen Metzgers verbrachte. Hans und Hildi Meisters Biographien führen durch fast ein Jahrhundert Schweizer Geschichte. Die Bücher sprechen von Menschen, die in Armut und mit wenig emotionaler Zuwendung ein „Chrampferleben“ geführt haben, vom Leben einer Generation, die dabei ist, uns zu verlassen. Geschichte von unten im besten Sinn, die Einblick gewährt in eine versunkene Welt, geschrieben in einer bodenständig-helvetischen Sprache, „die ganz von fern an Gotthelf erinnert“.

Aus: Susanna Schwager. Die Frau des Metzgers. Chronos Verlag, 2007

Plötzlich, gäll, fiel dieser Schwan vom Himmel. Zuerst hörte ich ein Rauschen über mir, und dann kam dieser Schwan runter, es überstöckelte mich grad. Der fiel mir direkt in die Arme, und ich fiel aufs Füdle. Schwer ist so ein Schwan, das würde man nicht denken, mindestens dreissig Kilo. Ganz plem war der, und ich auch ein bisschen verdattert. Ich hätte früher Schwäne gar nie richtig angeschaut, und jetzt hockte ich da mit einem im Arm. Vögel haben mich sonst nie interessiert, sicher nicht, als Metzger. Ich bin ja sonst der Entenfütterer.

Lesung: Susanna Schwager, 02.05.2008, SLT

Fr, 02.05.08, 11:00

Lesung
Landhaus Landhaussaal
Moderation: Silvia Ferrari