Volker Braun (DE)

Geboren 1937 in Dresden, lebt als Schriftsteller in Berlin. Er war Mitarbeiter am Berliner Ensemble und von 1977 bis 1990 am Deutschen Theater. Von 2006 – 2010 leitete er an der Berliner Akademie der Künste die Sektion Literatur. (2017)
Werke (Auswahl)
Handbibliothek der Unbehausten.
Suhrkamp Verlag, 2016
Werktage 2. Arbeitsbuch 1990–2008.
Suhrkamp Verlag, 2014
Die hellen Haufen. Erzählung.
Suhrkamp Verlag, 2011
Stoff zum Leben 1–4. Gedichte.
Suhrkamp Verlag, 2009
Werktage 1. Arbeitsbuch 1977–1989.
Suhrkamp Verlag, 2009
Handbibliothek der Unbehausten
Suhrkamp Verlag, 2016
Volker Brauns neue Gedichte sind Dokumente eines unbeugsamen Zeitzeugen. Der genaue Blick auf Elend und Krisen fällt auf den lyrischen Beobachter zurück. «Wo ist nun unser Mut?», fragt er im Wissen, in einem sicheren Teil der Welt zu leben, und dennoch «in keiner Gewissheit geborgen» zu sein. Dass der Autor «erreichbar für das Unrecht» bleibt, bekundet er mit jeder Zeile.
Aus: Volker Braun. Handbibliothek der Unbehausten. Suhrkamp Verlag, 2016
Wir kämpfen nicht in Kobane,
wir sterben nicht in Kobane
Wir sind wie nicht vorhanden,
das ist unser Dasein
Wenn Kobane standhält,
in der Dämmerung, einsam
Sind wir doch verwüstet
Und wenn es fällt, in einer
taghellen Nacht
Wieviel schwerer wird es,
uns neu zu gründen.