Marcus P. Nester
Vergiss Venedig
Die Lunte, 2012
Marcus P. Nester, der zusammen mit Clemens Klopfenstein schon einige Drehbücher zu Krimis geschrieben hat, liefert mit «Vergiss Venedig» eine rasante, witzige Liebesgeschichte, die das Filmfestival von Venedig als Kulisse nimmt. Realität und Filmwelt, Schweizer Kleinmut und Hollywood mischen sich mit Liebe und Tod in Venedig.
André Kiefer, ein zögerlicher Schweizer Journalist, verliebt sich im Rummel des Filmfestivals in eine ihm unbekannte Schauspielerin. In einem tragischkomischen Venedig, als hätte Raymond Chandler es beschrieben, stolpert Kiefer durch die Medienzelte und Empfänge und durch die verschiedensten Genres des grossen Kinos.
Aus: Marcus P. Nester. Vergiss Venedig. Die Lunte, 2012
André überlegte, ob er die umwerfende Erscheinung an der Bar vom Filmgeschäft her kannte – das war schliesslich sein Business. Redaktor für die wöchentliche Filmsendung im Schweizer Fernsehen, mit Berichten, Zusammenfassungen und Analysen von Christine Matter und André Kiefer.
War er in den zwölf Jahren beim Sender berufsblind geworden? Witterte er nun hinter jedem hübschen Frätzchen, jedem markanten Profil, jeder Sonnenbrille mit Reflexgläsern den grossen Hollywood-Star?
Vielleicht war sie schlicht eine schöne Frau, die nicht belästigt werden wollte.