Roland Reichen

Roland Reichen, geboren 1974 in Spiez. Er studierte Germanistik und Geschichte in Bern und arbeitet an der Forschungsstelle Jeremias Gotthelf der Universität Bern. Bisher sind von ihm zwei Romane in stark dialektgefärbtem Deutsch erschienen. Er lebt in Bern. (2020)

Werke (Auswahl)

Auf der Strecki.
Der gesunde Menschenversand, 2020

Druffä. Fotobuch (mit Peter Reichen, Jonathan Liechti).
münsterverlag, 2019

Sundergrund.
edition taberna kritika, 2014

Aufgrochsen. Roman.
Bilger Verlag, 2006

2020

Auf der Strecki

Der gesunde Menschenversand, 2020

Die 42. Solothurner Literaturtage fanden aufgrund der Corona-Pandemie online satt.

Viele Erwartungen und noch mehr Enttäuschungen, Drogen sowie alltägliche Gewalt prägen das Leben von Roland Reichens Figuren, denen eigentlich eine Sprache fehlt, um ihr Schicksal in Worte zu fassen und denen der Autor eine Stimme verleiht. In einer mit Dialekteinsprengseln versetzten Sprache erzählt der Autor humorvoll und zugleich schonungslos in zwölf «Bitzen», die sich lose zu einer Familiensaga verbinden, aus dem Leben von Menschen, die «auf der Strecke» geblieben ist.

Aus: Roland Reichen. Auf der Strecki. Der gesunde Menschenversand, 2020

Du hast kein Krebs. Das ist kein Krebs. Das bildest du dir ein. Nur weil das die Stähli sagt! – Du musst den Dökteln denk nicht alles glauben, die scheissen ebenso braun wie ich! Ich glaube, das wäre ganz gut ohne die Operation gegangen. Die Brust abnehmen! – Da hättest du ja schon genau genommen auch mich noch fragen müssen, ob ich das will als dein Mann. Aber du bist ja immer auf der Seite von den anderen.

Do, 14.05. – Mo, 08.06.20

Logbuch
Auf der Strecki geblieben
literatur-online.ch/Logbuch
Moderation: Regula Walser

Fr, 22.05.20, 12:00

Gespräch
Zum störrischen Eigensinn von Kunstsprachen
literatur-online.ch/Säulenhalle
Moderation: Stefan Humbel
2015

Sundergrund

edition taberna kritika, 2014

In einer mit Dialekteinsprengseln versetzten Sprache erzählt Roland Reichen vom kurzen, irrwitzigen Leben des Fieder Kleinjenni und von anderen tapferen Verlierern, die im «Sundergrund» – einer morastigen Brache – zu überleben versuchen.

Aus: Roland Reichen. Sundergrund. edition taberna kritika, 2014

Sie haben ja Versuche mit einem Rätti gemacht. Das Rätti in einem Käfig mit zwei Knöpf, rot und grün. Rot: Es bekommt über ein Schläuchli in sein Rückgrat einen Sprutz Coci. Grün: Ein Fächli geht auf, mit einem Schäli Wasser darin. Das Rätti, das hat all drei Minuten auf den roten Knopf gedrückt. Es ist nach vier Tag verdurstet.

Lesung: Roland Reichen, 15.05.2015, SLT

Fr, 15.05.15, 11:00

Lesung
Landhaus Säulenhalle
Moderation: Balts Nill

So, 17.05.15, 11:30

Kurzlesung
Aussenbühne Klosterplatz