Susanne Berkenheger (DE)
Hilfe! Ein Hypertext aus vier Kehlen
2000
Aus: Susanne Berkenheger. Hilfe! Ein Hypertext aus vier Kehlen. 2000
Vier aus dem Internet gebeamte Browser-Fensterchen namens Lea, Pia, Ed und Max huschen vor dem Leser über den Bildschirm, locken, umschmeicheln und verfluchen ihn. Der Leser klickt, was ihm gefällt, und macht sich Liebhaber, Feinde, Bewunderer, Beleidigte. HILFE!
Man klickt ganz harm- und gedankenlos wo drauf, und schon macht sich zum Beispiel ein flinkes Cleanex-Programm, dessen Existenz man schon völlig vergessen hatte, daran, sämtliche Installationen der vergangenen vier Jahre wieder rückgängig zu machen. Irgendwann meldet es sich dann mit der Nachricht: Ein schwerwiegender Fehler sei aufgetreten und es müssten deshalb nun leider alle Daten gelöscht werden und streckt einem einen O.K.-Button entgegen. O.K.? Das ist doch das Gegenteil von O.K., so was. Aber so einen Button gibt es ja nie, einen, auf dem dann steht: „Das ist ganz und gar nicht O.K.“ oder „Ich finde das das Allerletzte“, „Schweinerei“... Ich frage mich immer, was für Menschen diese wahnwitzigen O.K.-Meldungen programmieren. Vielleicht wollte ich in der „Bombe“ mal ausprobieren, wie man sich als so einer fühlt. Ergebnis: Gut! Sogar sehr gut! Nun ja, bei mir ist das natürlich völlig harmlos, ungefährlich...