Wilfried Meichtry

Geboren 1965 in Leuk-Susten, wohnhaft in Burgdorf. Historiker und Autor (u.a. Verliebte Feinde: Iris und Peter von Roten). Meichtry kuratierte gemeinsam mit Pascale Meier die erfolgreiche Ausstellung über Mani Matter am Landesmuseum Zürich. Im Frühling 2013 publizierte er die Biographie Mani Matter. (2013)
Werke (Auswahl)
Die Welt ist verkehrt, nicht wir!.
Verlag Nagel & Kimche AG, 2015
Mani Matter.
Verlag Nagel & Kimche AG, 2013
Hexenplatz und Mörderstein: Die Geschichten aus dem magischen Pfynwald.
Verlag Nagel & Kimche AG, 2010
Übersetzungen (Auswahl)
Wilfried Meichtry. Jusqu’au bout des rêves. Katharina von Arx et Freddy Drilhon.
Übersetzt von Camille Logoz.
Edition Cabédita, 2020
Mani Matter
Verlag Nagel & Kimche AG, 2013
Fr, 10.05.13, 18:30
Hexenplatz und Mörderstein: Die Geschichten aus dem magischen Pfynwald
Verlag Nagel & Kimche AG, 2010
Wilfried Meichtry gräbt immer wieder historische Stoffe aus dem Wallis aus und verdichtet sie zu Literatur. In seinem Bestseller «Verliebte Feinde» zum Beispiel thematisierte er die Beziehung von Peter und Iris von Rothen. Im jüngsten Buch «Hexenplatz und Mörderstein» setzt er jetzt der Gegend seiner Kindheit ein Denkmal: dem sagenumwobenen Pfynwald zwischen Siders und Leuk. Hier sollen während Jahrhunderten Räuber, Schatzsucher und wilde Tiere ihr Unwesen getrieben haben. Meichtry recherchierte, wo Fakten aufhören und Fiktion beginnt.
Aus: Wilfried Meichtry. Hexenplatz und Mörderstein: Die Geschichten aus dem magischen Pfynwald. Verlag Nagel & Kimche AG, 2010
Pfarrer will er werden, neckte mich mein ältester Bruder und erzählte es jedem ungefragt. Als meine Grosstanten im Ursulinerinnenkloster in Brig davon erfuhren, standen sie tags darauf vor unserer Haustür und segneten mich. «Du wirst der nächste Priester in unserer Familie sein», flötete die eine mit konspirativ zum Himmel gerichtetem Blick, während mir die andere mit ihren scharfen Fingernägeln das Kreuzzeichen auf die Stirn ritzte. Ganz falsch lagen die Schwestern meines Grossvaters, die laut Maya die Geheimpolizei Gottes leiteten, nicht. Pfarrer wäre vielleicht eine Möglichkeit, dachte ich mir.