Friederike Kretzen

Geboren 1956, lebt in Basel. (2012)

kretzen.info

2012
 

Fr, 18.05.12, 17:00

Lesung
Landhaus Landhaussaal

Sa, 19.05.12, 12:00

Veranstaltung
Wie küsst die Muse heute?
Landhaus Gemeinderatssaal
2007
 

Sa, 19.05.07, 10:00

Lesung
Landhaus Säulenhalle
1998
 

Fr, 22.05.98, 14:00

Lesung
Landhaus Landhaussaal
1997
 

Fr, 09.05.97, 15:00

Lesung
Landhaus Säulenhalle

Fr, 09.05.97, 20:30

Lesung
Landhaus Landhaussaal

Sa, 10.05.97, 11:00

Lesung
Landhaus Landhaussaal

Sa, 10.05.97, 13:30

Hommage
Hommage an Catherine Colomb
Landhaus Landhaussaal
de/fr

Sa, 10.05.97, 17:00

Lesung
Landhaus Landhaussaal
1996
 

Fr, 17.05.96, 14:00

Lesung
Landhaus Landhaussaal

Sa, 18.05.96, 11:00

Lesung
Landhaus Säulenhalle
de/en

Sa, 18.05.96, 17:00

Lesung
Landhaus Säulenhalle
1991

Aus: Königin, Jungfer, Elfe, ein Stückentwurf

Auf der Totenautoren-Kiste sitzen die Wörter und trinken Rum. Dazu kommen die Alten. Sie behaupten, das sei jetzt ihre Bühne. Stehen da und warten. Nicht bestellt und nicht abgeholt. Die kannste anbrüllen und alles, die gehen da nicht mehr runter. Reiner Trotz, abgesägte Hosen. In denen ist kein Funke Verstand mehr.
Wie konntet ihr so alt werden? Wir sind nicht schuld, sagen sie, alles ist immr so schnell gegangen. Gewohnheit. Dazu laächeln sie und setzen sich hin fürs erste so gut es geht. Wo bleibt der Schokoladenonkel? Und wo ist die Tante davon? fragt die mit der Wollmütze. Sie schreien auch und betteln und wispern. Es ist ihnen gelungen, abgeschlagene Gespenster zu werden. Mit dem Geschlecht im Eimer über Kamillendampf gegen Blasenentzündung, die so schnell chronisch wird. Gespenster, die die geschriebenen Küsse essen. Irgendwer muss ja diese Drecksarbeit machen und aufessen, was die Schriftsteller schreiben und nicht wegmachen wollen. Prost.

 

Sa, 11.05.91, 16:00

Lesung
Landhaus Säulenhalle
1988

Auszug aus dem zweiten Roman der Romantrilogie «Frauen ohne Männer»

Nach der ersten Zwischenlandung habe ich dann allen Widerstand aufgegeben. Ich bin nun ergeben und verfolge, wohin man mich bringt. Ich lebe stellvertretend für mich fort, so weit es geht. Meggi gibt aber noch lange nicht auf. letzt sammelt sie neue Kräfte, um sich gleich wieder gegen die Flugkraft aufzubäumen.
Wir sind losgeflogen, nach und nach ist alles hinter uns abgefallen. Mein letzter Traum spielte in Europa, eine feste Burg auf einem Felsen, ein enges Grauen, dahinter rot die Sonne. Doch bin ich schnell gegen die Sonne geglitten, über die Sonne hinaus, und da nahm die Reise ihren Anfang, keine Burg und kein Fels mehr, die mir den Blick verstellen. Die Reise, das grosse Maul der Hoffnung, die Lust am Verschlungen werden, Ungewissheit, dieser Rausch, keiner Gewohnheit mehr zu unterliegen. Mich lässt die Vorstellung nicht los, während des Transports zu sterben, mittendrin, wo die Zeit keinen Ort hat und der Tod als zeitlose Präsenz erscheint. Die Vorstellung macht mich taub und grausam. Es braust in den Ohren, alles auf.

 

Sa, 14.05.88, 10:30

Lesung
Kreuzsaal