Klaus Theweleit (DE)
Heiner Müller. Traumtext
Stroemfeld Verlag, 1996
Aus: Klaus Theweleit. Heiner Müller. Traumtext. Stroemfeld Verlag, 1996
Ich fand es dann interessant zu sehen, wie der „späte“ Heiner Müller mehr und mehr Kontakte zu diesem nun nicht mehr einfach mythischen, „kapitalistischen“ oder Comic-Amerika herzustellen suchte, sondern zum artistischen Kontinent „Amerika“ als notwendigem zweitem Ausgangsort unseres Blicks - befeuert durch seine Freundschaft mit dem amerikanischen Theatermann Robert Wilson ab Anfang der Achtziger.
Dies reicht bis zu einer Art fiktivem „Nachstellen“ Brechtscher Blicke in Amerika und von Amerika „zurück nach hier“. Bei Brecht gab es z.B. die Phantasie von Hans Albers als einem „Volksschauspieler“ in einem brechtisch gewendeten Hollywood-Sinn: ein er-blickter „Star“ aus Kino & Kleinem Organon, die Utopie eines deutschen Wesens mit der Vorsilbe Volks-, das nicht Nazi gewesen wäre.