Matthias Zschokke
Dies ist ein Roman über einen Mann namens Roman, der ein ziemlich unaufgeregtes Leben führt, viel durch Berlin flaniert und mit einem letzten verbliebenen Freund, seiner lebensüberdrüssigen Mutter oder einer Tante in Übersee korrespondiert. Über einen Mann, dessen Leben in ebenso schnörkelloser wie zuweilen humorvoller Art erzählt werden darf, was selbst gänzlich Unspektakuläres mit einer Poesie und Überraschung bestückt.
Die Wolken waren gross und weiss und zogen da oben hin
Gestern, als der Boden noch frisch war und feucht, lebte in Berlin ein Mann, der sich – in der Hoffnung, mit diesem Namen Erfolg zu haben und glücklich zu werden – Roman nannte. Seine greise Mutter wohnte tausend Kilometer weiter südwestlich und rief ihn mehrmals in der Woche an, an den Wochenenden fast immer, um zu fragen, wann er endlich bei ihr vorbeikomme und Schluss mache mit ihr; sie lebte nicht mehr gern. Er lachte jedes Mal mit einem kurzen, vernehmlichen Prusten und sagte, das sei nicht so einfach, wie sie sich das vorstelle.